Der Winterschnitt ist neben den direkten Zielen auch deshalb interessant, da man die Struktur des Baumes wesentlich besser erkennen kann. So kann der Vorher-Nachher-Vergleich auch die Ziele und den Zustand besser verdeutlichen.

Diese in Brombach (Schmitten im Taunus) stehenden Bäume waren überwuchert von einer Hecke. Jetzt wo die Hecke weg ist, ist zu erkennen, dass die Bäume ursprüngliche Struktur schon verloren haben und sich nur nach oben in richtung Licht strecken. Als Resultat ist zu erkennen dass alle diese Bäume oben sehr dicht und unten zu Licht sind bzw. ihre Leitäste schon ganz abgewrofen haben.

Als Maßnahme habe ich mich also für einen frühen Winterschnitt entschieden um das Wachstum dieser noch recht jungen Bäume wieder anzuregen. Überbauungen wurden von oben herausgenommen sodass in wenigen Jahren auch unten wieder Fürchte zu ernten sind.

Diese Apfel- und Birnbäume wurden viele Jahre nicht geschnitten.Daher bin ich mit dem Rückschnitt gerne etwas vorsichtiger. Wenn dem Baum zu viel Laub genommen wird, treibt er im nächsten Jahr vermutlich übermäßig viel und bringt garkeine Früchte. So hätten wir uns das nächste Problem selbst geschaffen, der Baum geht in die Alternanz.

Im Vorher-Nachher Vergleich ist gut zu erkennen, dass die Bäume deren Äste von natur aus Steil angebunden sind, ihre Leitäste behalten haben. Die Leitäste treiben weiter steil in die Höhe. Früchte sind so nur ab etwa 3m zu ernten gewesen.

Blattlaus und Ameise helfen sich gegenseitig. Sie bilden fast eine Symbiose. Die Blattlaus kann die Kohlehydrate die sie mit dem Saft aufnimmt nicht verwerten und scheidet ihn als zuckerhaltigen Honigtau wieder aus. Diese Leckerei lassen sich die Ameisen natürlich nicht entgehen. Damit ihnen dieser Saft nicht ausgeht transportiert die Ameise mitunter die Blattlaus zum nächsten Blatt, wenn das alte verdörrt ist.

Das Spiel geht so lange bis die böse Marienkäferlarfe und später der Käfer selbst dem Treiben ein jähes Ende setzen. Er vertilgt bis zu 50 Blattläuse pro Tag.

Alle Jahre wieder kommt… die Apfel-Gespinstmotte in unsere Bäume und lässt sie gar unansehnlich wirken. Dabei hatte dieser Schmetterling bis vor garnicht allzu langer Zeit eine eher untergeordnete Bedeutung.

Nistkästen sollten vor dem Frühjahr ausgefegt werden. So werden sie von Resten vom letzten Jahr und Überbleibseln von Überwinterungsgästen wie dem Siebenschläfer  befreit. Ein gewöhnlicher Handfeger ist hier das Werkzeug der Wahl.

Dann ziehen die Meisen  wieder gerne bei uns ein und laben sich an Schädlingen wie dem Apfelwickler. Sie bescheren uns damit letzten Endes ein paar gute Äpfel mehr. Für mich Grund genug den Frühjahrsputz zu übernehmen.

Nistkästen sind übrigens auch über den NABU zu beziehen.

Der Winter ist in den letzten Zügen, erste Knospen sind bereits zu sehen. Groß ist die Vorfreude auf den Frühling! Die Vögel fangen an zu balzen, und Gras wird grüner und beginnt zu wachsen. Das neue Jahr hat nun also auch für unsere Streuobstwiese und unsere Gärten begonnen. Groß ist meine Vorfreude auf das, was uns das Jahr bringt und was die Maßnahmen bewirken.

Für spät Entschlossene wäre jetzt noch die letzte Möglichkeit, Kernobstbäume zu schneiden. Allerdings wird die Anregung zum Austrieb nicht mehr so groß sein wie im Winter.

Noch ein kleiner Tipp:

Steinobst sollte im Sommer geschnitten werden. Dann ist die Wundheilung am besten.  Dann kann man aber oft die Struktur des Baumes aufgrund der Blätterpracht nicht richtig erkennen. Abhilfe können da simple Markierungen mit einer Schnur schaffen, die im Winter an den zu schneidenden Ästen angebracht wurden.

erste Knospen bzw. Blüte vom letzten Jahr: 16.3.2016

Der Herbst ist weit vorangschritten, die Blätter sind gefallen, es ist genau der Richtige Zeitpunkt, Bäume zu pflanzen.

Wann soll ich pflanzen?

Der Herbst eignet sich deshalb besonders gut, weil dann die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass der Baum genügend mit Wasser versorgt wird. Die Wurzeln können sich mit dem Boden verwurzeln, um dann im Frühling den Baum und die Krone mit Wasser und den nötigen Nährstoffen für Blätter und Wachstum zu versorgen.

Wie viele Bäume soll ich pflanzen?

Wenn genügend Platz auf der Wiese oder im Garten ist, könnte natürlich alles aufgefüllt werden. Das stellt dann die nächste Generation vor das Problem, dass in 60-80 Jahren wieder alle Bäume alt sind und man wieder alle Bäume gleichzeitig nachpflanzen müsste.

Jedes Jahr nur ein paar wenige Bäume zu pflanzen bringt den Vorteil, dass man sich selbst die Arbeit auf viele Jahre verteilen kann. Und es bewahrt die Folgegeneration davor, plötztlich vor einem unbewältigbaren Problem zu stehen. Bis die Jungbäume dann wieder Früchte tragen, vergehen dann wieder einige Jahre.

Nicht zuletzt gilt das auch für den finanziellen Aspekt. So können eben auch die Kosten für Jungbäume auf viele Jahre verteilt werden.

WO WAS WIE…

das soll hier behandelt werden

Kurz vor der Ernte ist ein günstiger Zeitpunkt Streuobstwiesen zu mähen. Das bereits gefallene und verfaulte Obst kann aussortiert werden bzw. wird beim mähen einfach mit zerkleinert. Dadurch können die Nährstoffe aus den Äpfeln wieder in die Wiese zurückkehren. Wenn die Wiese ordentlich gemäht ist, kann man durchaus auch ohne Planen die Äpfel aus dem Baum schütteln und auflesen.

Auswahl des Mähers

Es gibt unzälige Varianten, die Wiese zu mähen. Dies fängt bei der Sense an, und hört bei vielen Meter breiten Mähwerken für Traktoren auf. Für Streuobstwiesen ist eine der am häufig genutzten Varianten, der Hochgrasmäher. Wer sich für die Mahd keinen eigenen kaufen kann und will, kann zB. bei Motorland-Berker  (für den Frankfurter Raum) günstig einen leihen.

Das ganze Jahr über Obst essen

Wenn bei uns die Apfelsaison zu ende geht, gibt es dennoch noch das ganze Jahr Äpfel zu kaufen. Diese kommen entweder aus Kühlhäusern oder sie  aus Ländern wie Argentienien.  Beides wiederspricht einem ökologischem Grundgedanken. Als alternative können wir unsere Äpfel einfach selbst einlagern. Wenn wir ein paar Regeln beachten, können wir ohne probleme Äpfel ohne Kühlhaus so lange lagern, bis im Frühjahr das nächste Obst reif wird.

Lesen Sie hier Tipps zum Thema Lageräpfel.